Mission: Guter Kakao

Quizfrage: Welche wichtige Zutat wird sowohl in Nougat als auch Schokolade verwendet? Richtig, Kakao! Aber bis wir unsere Lieblings-Schokolade in der Hand halten, vergeht ein langer Weg.
Um Euch die lange Reise des Kakaos vom Baum zur Schokolade etwas näher zu bringen, nehmen wir Euch mit auf eine Reise… Eine Reise zum Ursprung des Kakaos an die Elfenbeinküste in Afrika.

Wir, das sind Ariane Schmidt, Produktmanagerin und Nachhaltigkeitsbeauftragte bei Viba und Corinna Wartenberg, Geschäftsführerin Marketing und Vertrieb.

Eine Woche lang verfolgen wir den Weg des Kakaos vom Farmer bis zum Schiff, um die Situation vor Ort persönlich kennenzulernen. Immer mit dem Ziel, unsere Nachhaltigkeitsstrategie weiter zu untermauern. Denn nur durch die Reise direkt in den Ursprung lernen wir, welche Initiative an den richtigen Stellen ansetzt und wie wir vor Ort die stärkste Wirkung erzielen können. Unterwegs sind wir mit einem Partner, dessen Programm Cacao-Trace wir mit HEILEMANN Schokoladen unterstützen. Wir sind gespannt, was wir vor Ort schon bewegen konnten und welche weiteren Schritte sich ergeben.

Begleitet uns auf der #MissionguterKakao
Viel Freude beim Lesen!

Ariane Schmidt (links) und Corinna Wartenberg auf der Mission "Guter Kakao".

Von Abidjan nach San Pedro

Abidjan ist eine Millionenstadt und in vielerlei Hinsicht schon recht westlich, wenngleich sich im Straßenbild zwischen Decathlon und Werbetafeln immer wieder auch Lehmhäuser oder Hütten mit Wellblechdach einreihen.

Weiter geht es nach San Pedro, was deutlich kleiner und „afrikanischer“ ist, aber den größten Kakao-Umschlagshafen an der Elfenbeinküste hat. Damit entstand eine gewisse Infrastruktur, immerhin mit geteerten Hauptstraßen, Schulen und Stromanschlüssen. Dennoch sehen wir in den Seitenstraßen Hütten ohne Türen, Toiletten, deren Abfluss direkt in die Straßenrinnen läuft … und überall viel Müll.
Die Menschen ruhen in sich und nehmen jeden Tag so wie er kommt, sind dabei sicherlich entspannter als die meisten Europäer… Und dennoch ist der riesige soziale Unterschied für uns bedrückend und macht uns nachdenklich.

In San Pedro ist gerade Feiertag, die Einheimischen feiern das Ende des Ramadans, das Zuckerfest. Sie tragen festliche Kleidung, feiern ausgelassen und fröhlich mit lauter Musik und bester Stimmung und wir fühlen uns willkommen und eingeladen.

Überall werden wir mit großer Herzlichkeit und Freundlichkeit empfangen – die Menschen wollen Fotos mit uns und sind stolz, dass wir uns für sie und ihr Land interessieren!

Nach einer Schulung zum Kakaoanbau vor Ort und dem Nachhaltigkeitsprogramm Cacao-Trace blicken wir gespannt auf den folgenden Tag, an dem es zur ersten Plantage gehen soll…

Wer baut Kakao an?

Am dritten Tag unserer Reise zum nachhaltigen Kakao besuchen wir eine Plantage der Kooperative Saint Paul, die von einer Frau – Philomène – geführt wird. Frauen sind hier oft selbst beruflich sehr aktiv und gelten als heimliche „Managerinnen“ hinter ihren Männern. Ganz offiziell haben Männer aber deutlich mehr Rechte.

Auf der Plantage helfen wir, den Kakao zu ernten, aufzuschlagen und für die Fermentation vorzubereiten. Wir sind beeindruckt, wie unwegsam das Gelände des „Kakaowaldes“ ist und wie hart die Erntearbeit demzufolge.
Kakaobäume tragen ganzjährig Früchte, wobei die Haupt-Erntesaison Oktober bis Januar liegt. Wir sind jetzt gerade in der Nebensaison, so dass nicht übermäßig viele Früchte an den Bäumen hängen. Von Oktober bis Januar dürfte die Arbeit also noch um Vieles anstrengender sein – noch dazu, weil dann der Regen das Laub auf dem Boden glitschig macht.

Die Kakaofrüchte wachsen am Stamm der Bäume bis in die Krone und werden vom Boden aus mit Macheten und langen, mit scharfen Messern bestückten Stangen geerntet. Gar nicht so einfach, dabei den Baum nicht zu verletzen, so dass sich wieder viele neue Blüten bilden können… kritisch und manchmal vielleicht auch ein wenig amüsiert, wachen die Plantagenarbeiter über uns als Erntehelfer...

An einem zentralen Ort sammeln wir alle geernteten Früchte und schlagen sie mit Steinen, Stöcken oder Macheten auf. Zum Vorschein kommen die Kakaokerne oder Kakaobohnen, hübsch aufgereiht an einem Samenstamm und eingebettet in weißes Fruchtfleisch – das ganz und gar nichts mit bitterem Kakao zu tun hat! Der fruchtige, süß-säuerliche Geschmack des Fruchtfleisches erinnert an Lychee, so dass der Saft der Kakaofrucht ein beliebtes Getränk ist. Und frischer als direkt auf der Plantage geht’s wohl nicht!

Das Fruchtfleisch, die sogenannte Pulpe, ist wichtig für den Fermentationsprozess der Kakaobohnen. Denn erst in Kombination mit der fermentierten Pulpe entfaltet sich das volle Aroma.
Auf vielen Kakaoplantagen werden die geernteten Kakaobohnen direkt vor Ort auf Bananenblättern ausgebreitet oder in Bottiche gefüllt. Die Fruchtpulpe beginnt daraufhin sehr schnell zu gären und die beginnende Keimung der Samen wird durch den entstehenden Alkohol gestoppt. Während der etwa 10-tägigen Fermentationsdauer verlieren die Kakaobohnen einen Teil ihrer Bitterstoffe und entwickeln ihre typischen Geschmacks- und Aromastoffe, sowie ihre Farbe.
(Pssst… auch ein paar Ruby-taugliche Kakaofrüchte haben wir vor Ort entdeckt 😉)

Bei Cacao-Trace Bauern wird nicht direkt auf der Farm fermentiert, sondern im nahegelegenen Fermentationszentrum. Aber das schauen wir uns am letzten Tag an.

Philomène erklärt uns, dass sie dank der Trainings von Cacao-Trace eine bessere Qualität und höheren Ertrag erreicht und ihre jüngsten Kinder (sie hat 5 Jungs und 4 Mädchen) dank eines Stipendiums zur Schule gehen können. Ob ihre Kinder mal die Arbeit auf der Plantage fortführen? Das wird wohl vom Lohn abhängen, den sie dafür erwarten können. Und der muss weiter angehoben werden. Was nur möglich ist, wenn die Welt den echten Wert des Kakaos und der Farmarbeit zu schätzen lernt.

Was können wir dazu beitragen?

Uns mit der Herkunft unseres Kakaos beschäftigen, mit Programmen und Partnern vor Ort das Schaffen nachhaltigerer Strukturen unterstützen… Und darüber reden, damit Verbraucher verstehen, dass eine Tafel Schokolade mehr als 0,69 € kosten muss. Deshalb haben wir das Ziel, bis Ende des Jahres 2022 100 % unseres Kakaos beziehungsweise unserer Schokolade nachhaltig zu beschaffen. Jetzt umso mehr!

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